Aufs Herz gut achtgeben
Rhythmusstörungen erkennen und behandeln
Wenn das Herz aus dem Takt gerät, das heißt, unregelmäßig schlägt, ist zunächst immer der Rat des Arztes gefragt. Er stellt die Art der Herzrhythmusstörungen mit Hilfe eines EKGs (Elektrokardiogramm) oder auch eines Langzeit-EKGs fest. Dr. med. Rainer Matejka, Experte für biologische Medizin (Universität Mailand) und medizinischer Leiter der Matejka Tagesklinik in Kassel, erklärt: „Danach richtet sich eine möglich Therapie.“ Matejka führt aus: „Meistens werden bei phasenweisen Herzrhythmusstörungen Betablocker verschrieben. Unproblematisch wäre auch Weißdorn. Stabilisierend auf den Herzrhythmus wirkt auch Magnesium, zum Beispiel in Form von Magnesiumorotat. Es stabilisiert den Herzrhythmus, druckentlastet das Herz, verbessert im weitesten Sinn die ‘Energie‘ am Herzen.“ Auch sogenannte Phytosedativa wie Präparate mit Passionsblume können sinnvoll sein, vor allem wenn Nervosität bei der Erkrankung eine Rolle spielt.
Den Blutdruck richtig einstellen
Hoher Blutdruck beginnt laut Professor Dr. med. Klaus Kisters ab einem Wert von 140/90 mmHg. Der Internist, der als Chefarzt am St. Anna Hospital in Herne arbeitet, Universitätsprofessor in Münster ist und ein durch die Europäische Gesellschaft für Hypertonie (ESH) zertifiziertes Blutdruckzentrum leitet, warnt: „Je höher die Blutdruckwerte sind und je länger der hohe Blutdruck besteht, desto gefährlicher wird es. Mögliche Folgen sind Herzinfarkt (er tritt dreimal häufiger auf) oder auch Schlaganfall (er tritt achtmal häufiger auf).“ Doppelt so häufig wie bei Menschen mit normalem Blutdruck sei eine gestörte Durchblutung in den Beinen. Weitere Risiken sind laut Kisters Arteriosklerose, Nierenschwäche, Kopfschmerzen, Luftnot oder Leistungsschwäche. Deshalb gelte es, den hohen Blutdruck unbedingt kontrollieren und behandeln zu lassen.
Risikofaktoren für den Herzinfarkt „abstellen“
Wenn enge Familienmitglieder – etwa der Vater oder Großvater – an einem Herzinfarkt verstorben sind, dann können auch die Nachfahren gefährdet sein. Dr. med. Rainer Matejka dazu: „Am wichtigsten ist es in diesen Fällen, Risikofaktoren zu erkennen und abzustellen. Dazu zählen Rauchen und Übergewicht.“ Des Weiteren sollten nach seinen Worten wichtige Laborwerte kontrolliert werden, also vor allem Blutfette, Blutzucker, Vitamin D, Homocystein und Elektrolyte wie Magnesium und Kalium. Matejka: „Unbedingt ist auf einen normalen Blutdruck zu achten.“ Der Internist Professor Dr. med. Hilmar Stracke, Stellvertretender Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, betont: „Ein Herzinfarkt muss nicht immer schmerzhaft sein. Er kann sich auch beispielsweise durch Luftnot äußern.“ Seine Empfehlung: Bei möglichen Symptomen wie etwa einem stechenden Schmerz in der linken Brusthälfte stets einen Kardiologen aufsuchen und sich untersuchen lassen.
Infokasten
Weitere Informationen für Interessierte gibt es hier:
- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt einen Überblick über die gebündelte Erforschung von Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese sind auf der Homepage bmbf.de, Unterpunkt „Gebündelte Erforschung von Volkskrankheiten“, Unterpunkt „Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ zu finden.
- Das Aufklärungsangebot der Deutschen Herzstiftung zählt zu den wichtigsten Möglichkeiten, sich als Herzpatient zu informieren. Dort wird auch ein kurzer Onlinetest zum eigenen Herzinfarktrisiko angeboten. Homepage: herzstiftung.de.
- Die wichtigsten Fragen zum Thema Bluthochdruck und viele weitere werden auf der Homepage der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention hochdruckliga.de beantwortet.
- Auf der Homepage des Kompetenznetzwerks Vorhofflimmern in Münster finden sich eine Broschüre für Patienten, eine Checkliste für Herzrhythmusstörungen und Anleitungen zum Pulsmessen. Zudem gibt es viele Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten bei Vorhofflimmern mit Medikamenten, Katheter- und Operationsverfahren. Homepage: kompetenznetz-vorhofflimmern.de.
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